Eduard Anthes am LimesWegbereiter archäologischer Denkmalpflege
Anthes bei Ausgrabungen am Odenwaldlimes
(Archiv der Römisch-Germanischen Kommission)
Unten rechts: Glückwunschpostkarte zur Entdeckung des Kastells Groß-Gerau
(Nachlass Eduard Anthes, Annette Eckhard-Anthes)
Inhaltsübersicht
Diese Webausstellung enthält interaktive sowie viele bildliche Inhalte.
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Einleitung
Eduard AnthesCurriculum Vitae
Eduard Anthes bei den Ausgrabungen eines Wachtturms im Eulerschen Park im Odenwald
(Archiv der Römisch-Germanischen Kommission)
Archivalien
Korrespondenz mit Zeichnungen von Eduard Anthes
(Archiv der Römisch-Germanischen Kommission)
Reisebilder
Eine Auswahl seiner fotografischen Dokumentation aus Griechenland und der Türkei ist in den folgenden Slides zu sehen.
Aufnahme von Anthes im Theater in Epidauros
(Nachlass Eduard Anthes, Annette Eckhard-Anthes)
Aufnahme eines Bergmassivs in Meteora, Thessalien, mit darauf stehendem Kloster
(Nachlass Eduard Anthes, Annette Eckhard-Anthes)
Aufnahme eines Bauernfuhrwerks in Thessalien
(Nachlass Eduard Anthes, Annette Eckhard-Anthes)
Kamele am Meles, Smyrna
(Nachlass Eduard Anthes, Annette Eckhard-Anthes)
Dokumentation des Limes im Odenwald und Taunus
Kartierungen des Limes im Odenwald (links) und Taunus (rechts) von Eduard Anthes
(Archiv der Römisch-Germanischen Kommission)
Was ist eigentlich ein WP 10/33?
Was ist eigentlich ein WP 10/33?
Kartierung einer Teilstrecke des Odenwaldlimes (Strecke 4, WP 4/6-13)
(Archiv der Römisch-Germanischen Kommission)
Was ist eigentlich ein WP 10/33?
Im Hintergrund: WP 10/33, Steinturm
(Foto: C. Brünenberg)
links: Grundrissskizzen und Lageplan aller Türme von WP 10/33
(Archiv der Römisch-Germanischen Kommission)
Die Odenwaldstrecke
Die OdenwaldstreckeLimes Strecke 10, Wachtposten 33-37 und dazwischen liegende Kleinkastelle
Historisch und landschaftlich ist der hier gezeigte Abschnitt ebenso bedeutend: Die Trassenführung verläuft über imposante Kuppen und Grate des Odenwalds und nimmt dabei zumeist topographische Vorgaben auf – das letzte Mal, bevor der Limes direkt nach Schlossau für gut 30km nahezu schnurgerade nach Süden bis Bad Wimpfen verläuft. Unser Abschnitt lässt sich wie der gesamte Odenwaldlimes in drei Ausbaustufen fassen: um 100 bis 110 n. Chr. wurden Holztürme errichtet und teilweise Schneisen geschlagen, bald darauf folgte eine Palisadenanlage oder Steinmauer. 145/146 n. Chr. schließlich wurden die Holztürme aufgegeben und durch Steintürme ersetzt. Der im Odenwald vorherrschende rote und graue Sandstein fand dafür rege Verwendung.
Auf der interaktiven Karte der Odenwaldstrecke von Anthes sind die einzelnen Wachtposten und Kastelle als Hotspots markiert. Für nähere Infos kann der gewünschte Hotspot angeklickt werden, um zum Kapitel des entsprechenden Wachtpostens zu gelangen. Die jeweiligen Kapitel können unter Umständen mehrere Seiten umfassen. Falls gewünscht, ist es am Ende eines jeden Kapitels möglich, durch einen Link zurück zur Karte zu springen. Alternativ kann ohne Nutzung der Hotspots linear nach unten durchgescrollt werden, um von Wachtposten zu Wachtposten zu gelangen.
Kahler Buckel
Kleinkastell Zwing
WP 10/34 - Im Hohen Wald
WP 10/35 - Im Klosterwald
WP10/36 - Am Fischerspfad
Kleinkastell Seitzenbuche
WP 10/37 - Schneidershecke
Karte der Odenwaldstrecke
Nutzungshinweis:
Auf der interaktiven Karte der Odenwaldstrecke von Anthes sind die einzelnen Wachtposten und Kastelle als Hotspots markiert. Für nähere Infos kann der gewünschte Hotspot angeklickt werden, um zum Kapitel des entsprechenden Wachtpostens zu gelangen. Die jeweiligen Kapitel können unter Umständen mehrere Seiten umfassen. Falls gewünscht, ist es am Ende eines jeden Kapitels möglich, durch einen Link zurück zur Karte zu springen. Alternativ kann ohne Nutzung der Hotspots linear nach unten durchgescrollt werden, um von Wachtposten zu Wachtposten zu gelangen.
WP 10/33 „Kahler Buckel“
Steinturm des WP 10/33 auf dem "Kahlen Buckel"
(Foto: C. Brünenberg)
WP 10/33 "Kahler Buckel"
Grundrisspläne der Türme, Lageplanskizze und Fundskizzen vom Kahlen Buckel, E. Anthes
(Archiv der Römisch-Germanischen Kommission)
WP 10/33 "Kahler Buckel"
Unten rechts: oberer Abschluss der Sockelzone des Steinturms
(Fotos: C. Brünenberg)
WP 10/33 "Kahler Buckel"
Zeichnungen unterschiedlich gestalteter Sockelzonen von Steintürmen entlang des Limes: Skizzenbuch E. Anthes
(Archiv der Römisch-Germanischen Kommission)
WP 10/33 "Kahler Buckel"
Bauinschrift auf Sandsteinplatte
(Foto: C. Brünenberg)
WP 10/33 "Kahler Buckel"
Moderner Grenzstein in der Nähe des Wachtpostens
(Foto: T. Becker)
Kleinkastell Zwing
* Das Original befindet sich im Badischen Landesmuseum Karlsruhe
Sandsteinplatte Kleinkastell Zwing
(Foto: C. Brünenberg)
Kleinkastell Zwing
Nahaufnahme des reliefverzierten Inschriftenfeldes. Die Schriftzeichen, die heute im Innern zu sehen sind, sind modernem Vandalismus geschuldet.
(Foto: T. Becker)
Kleinkastell Zwing
Zeichnungen von einzelnen Baugliedern des Kastells: Skizzenbuch E. Anthes
(Archiv der Römisch-Germanischen Kommission)
WP 10/34 Im Hohen Wald
Rekonstruiertes Teilstück der Limesmauer zwischen Kleinkastell Zwing und WP 10/34
(Foto: C. Brünenberg)
WP 10/34 Im Hohen Wald - Panorama
Rundblick über dem Standort WP 10/34
(Foto: C. Brünenberg)
Hotspots markieren Standorte weiterer Wachtposten bzw. Kastelle in der Umgebung.
Kastell Hesselbach
WP 10/33 "Kahler Buckel"
WP 10/34 Im Hohen Wald
Bodenansicht und Drohnenaufnahme des Steinturms von WP 10/34
(Fotos: C. Brünenberg)
WP 10/35 Im Klosterwald
Steinturm WP 10/35
(Foto: C. Brünenberg)
WP 10/36 Am Fischerspfad
Steinturm WP 10/36
(Foto: C. Brünenberg)
Kleinkastell Seitzenbuche
Infotafel des Limeslehrpfades
(Foto: C. Brünenberg)
Kleinkastell Seitzenbuche
Zeichnung des Zinnendecksteins und Profilzeichnung des Gesimses: Skizzenbuch E. Anthes
(Archiv der Römisch-Germanischen Kommission)
WP 10/37 - Schneidershecke
Etwas abseits des Weges ist der flache Hügel des Holzturmes noch klar ablesbar. Daneben befinden sich die beiden in mehreren Steinlagen erhaltenen und rekonstruierten Steintürme A und B.
Im Vordergrund: Hügel des Holzturms
Links im Hintergrund: Steinturm A
(Foto: T. Becker)
WP 10/37 Schneidershecke - Panorama
Rundblick über dem Standort WP 10/37
(Foto: C. Brünenberg)
Hotspots markieren Standorte weiterer Wachtposten bzw. Kastelle in der Umgebung.
Kleinkastell Seitzenbuche
WP 10/36 Fischerspfad
WP 10/35 Klosterwald
WP 10/34 Im Hohen Wald
WP 10/33 "Kahler Buckel"
WP 10/37 Schneidershecke
Unten rechts: Turm A (Wachturm)
Mittig : Turm B (Heiligtum)
(Fotos: C. Brünenberg)
WP 10/37 Schneidershecke
* Das Original befindet sich im Badischen Landesmuseum Karlsruhe
Replik einer Statuengruppe von Mars, Victoria und Salus aus Turm B von WP 10/37
(Foto: C. Brünenberg)
WP 10/37 - Schneidershecke
Foto: C. Brünenberg
Die Taunusstrecke
Die TaunusstreckeLimes Strecke 4 , Wachtposten 11-19
Die Strecke 4 des Limes weist zwei verschiedene Trassenführungen auf, die schon Eduard Anthes bemerkte. Auf einer Kartenskizze hatte er die ältere (gestrichelt) und jüngere Limeslinie (gewellt) mit Wachtposten und Kastellen eingezeichnet. Die ältere Trasse folgte weitgehend den naturräumlichen Gegebenheiten eines Taunuskamms, während für die jüngere Linie andere strategische Aspekte berücksichtigt wurden und die Grenze daher hauptsächlich in der Talsohle verlief. Ihr Erhaltungszustand präsentiert sich sehr unterschiedlich. Verantwortlich hierfür sind u.a. die Materialien, Größe und spätere Eingriffe in die Landschaft. Die Holzpalisade ist weitgehend verschwunden und allenfalls durch dunkle Verfärbungen im Boden nachzuvollziehen, die Holz- und Steintürme sind dagegen besser überliefert. Ihnen drohte im 19. Jahrhundert allerdings die Spolierung, also die Wiederverwendung der Steine in späteren Bauten oder für den Straßenbau. Verluste entstanden in der intensiver genutzten Wetterau durch den Wiederaufbau von Häusern und Infrastruktur nach den Zerstörungen während des Zweiten Weltkrieges. Die Baumaßnahmen wurden aufgrund der besonderen Dringlichkeit oft ohne sorgfältige archäologische Begleitung durchgeführt.
Auf der interaktiven Karte der Taunusstrecke von Anthes sind die einzelnen Wachtposten und Kastelle als Hotspots markiert. Für nähere Infos kann der gewünschte Hotspot angeklickt werden, um zum Kapitel des entsprechenden Wachtpostens zu gelangen. Die jeweiligen Kapitel können unter Umständen mehrere Seiten umfassen. Falls gewünscht, ist es am Ende eines jeden Kapitels möglich, durch einen Link zurück zur Karte zu springen. Alternativ kann ohne Nutzung der Hotspots linear nach unten durchgescrollt werden, um von Wachtposten zu Wachtposten zu gelangen.
Ockstädter Kleinkastell und WP 4/11
WP 4/12 Unkenkippel
WP 4/14 Friedberger Burgwald Winterstein
WP 4/15 Kleinkastell Kaisergrube
WP 4/16 Gaulskopf
WP 4/17* und 4/17
WP 4/18
WP 4/19* Kastell Eichkopf
Karte der Taunusstrecke
Nutzungshinweis:
Auf der interaktiven Karte der Taunusstrecke von Anthes sind die einzelnen Wachtposten und Kastelle als Hotspots markiert. Für nähere Infos kann der gewünschte Hotspot angeklickt werden, um zum Kapitel des entsprechenden Wachtpostens zu gelangen. Die jeweiligen Kapitel können unter Umständen mehrere Seiten umfassen. Falls gewünscht, ist es am Ende eines jeden Kapitels möglich, durch einen Link zurück zur Karte zu springen. Alternativ kann ohne Nutzung der Hotspots linear nach unten durchgescrollt werden, um von Wachtposten zu Wachtposten zu gelangen.
Ockstädter Kleinkastell und WP 4/11
- Eduard Anthes
Das nahezu quadratische, hölzerne Kleinkastell stand auf einer Anhöhe hinter dem Pfahlgraben und war von einem Erdwall (Stärke 5,5m) umgeben. Außerhalb des Kastells befinden sich Spuren, die vielleicht von einer älteren Grenzmarkierung stammen. Der Eingang ist nicht wie üblicherweise auf den Limes, sondern auf eine nach Osten zum Kastell Friedberg führende Straße gerichtet. Dieses Kastell gehört zusammen mit den Türmen 4/5, 4/8 und 4/14 zu der älteren Phase des Limes und war wahrscheinlich der Vorläufer der Kapersburg.
In einer späteren Phase schnitt ein Holzturm (WP 4/11) mit einem 3m breiter Spitzgraben (12*13,5m umlaufender Graben des Turms) an der NW-Ecke in die Kastellumwehrung ein. Dieser Holzturm wurde durch einen Steinturm (5,1*4,65m) ersetzt, dessen Mauern auf einem vermörtelten Fundament mit Sockel standen.
Im Zentrum der Anlage hat sich ein sechseckiger Steinturm (6*7m, 1,05m br Mauer) aus Bruchsteinmauer erhalten, eine für den obergermanisch-rätischen Limes eher seltene Grundrissform. Der Turm war wie bei den meisten Türmen üblich über eine Leiter in das erste Geschoß zugänglich, da sich im Erdgeschoß kein Eingang nachweisen ließ.
Schnittzeichnungen des Kastellgrabens und umgebenden Erdwalls: Skizzenbuch E. Anthes
(Archiv der Römisch-Germanischen Kommission)
WP 4/12 Unkenkippel
Der zwischen WP 4/12 und 4/14 vermutete Wachtposten (WP 4/13) konnt bislang nicht sicher lokalisiert werden. Es ist aber typisch für die Arbeit der Streckenkommissare am Limes, dass aufgrund einer zu großen Entfernung zwischen zwei nachgewiesenen Turmstellen ein weiterer Standort an einer topographisch geeigneten Stelle ergänzt wurde.
Karte mit Streckenverlauf des Taunuslimes zwischen Ockstädter Kleinkastell und mutmaßlichem WP 4/13. Rot eingekreist: Lage von WP 4/12, nordöstlich davon vermuteter WP 4/13
(Archiv der Römisch-Germanischen Kommission)
WP 4/14 Friedberger Burgwald Winterstein
Grundrisszeichnung des Steinturms mit Lagekennzeichnung der gefundenen Inschriftenfragmente im Westen und angrenzendem Kalkofen im Osten: Skizzenbuch E. Anthes
(Archiv der Römisch-Germanischen Kommission)
WP 4/14 Friedberger Burgwald Winterstein
Lageplan von WP 4/14 mit den von Kreisgräben umschlossenen Holztürmen A und B.
(Archiv der Römisch-Germanischen Kommission)
WP 4/14 Friedberger Burgwald Winterstein
Oben rechts: Skizze, die den sich gabelnden Verlauf von älterer Taunuslinie nach Nordosten und jüngerer Trasse nach Nordwesten dokumentiert.
Korrespondenz von Eduard Anthes
(Archiv der Römisch-Germanischen Kommission)
WP 4/15 Kleinkastell Kaisergrube
Karte mit Streckenverlauf des Taunuslimes zwischen WP 4/14 und WP 4/16. Rot eingekreist: Lage des Kleinkastells Kaisergrube und eingezeichneter Grundriss der Umwehrung.
(Archiv der Römisch-Germanischen Kommission)
WP 4/16 Gaulskopf
Landschaftsskizze von Anthes vom Gaulskopf ausblickend Richtung Norden. In Rot ist die Limesstraße angedeutet, blau bedeutet vielleicht die ältere Limeslinie. Skizzenbuch E. Anthes
(Archiv der Römisch-Germanischen Kommission)
Unten links: Panorama vom Gaulskopf Richtung Norden
(Foto: C. Brünenberg)
WP 4/16 Gaulskopf
Der Steinturm gehört zur jüngeren Limeslinie, die nach Norden auf WP 4/17 geführt wurde. Der massive, aus Quarzitbruchsteinen errichtete quadratische Steinturm, wurde von F. Kofler (1893), E. Anthes (1896) und P. Helmke (1922) untersucht. Der die Fundamente umschließende Steinsockel mit verstärkenden Streben sowie die starken Mauern lassen auf einen mindestens dreigeschossigen Oberbau schließen. Das Erdgeschoss wurde wohl als Keller genutzt, weil Eingänge nachgewiesen werden konnten. Erreichbar war der Turm über eine Leiter.
Infotafel mit Rekonstruktionsschnittzeichnung und Foto der originalen Überreste am rekonstruierten Limesturm auf dem Gaulskopf
(Foto: C. Brünenberg)
Unten links: Grundrisszeichnung des Steinturms. Skizzenbuch E. Anthes
(Archiv der Römisch-Germanischen Kommission)
WP 4/16 Gaulskopf
Rekonstruktion des steinernen Wachtturms
auf dem Gaulskopf von P. Helmke (1923)
(Fotos: C. Brünenberg)
WP 4/17* und 4/17
Grundrissskizzen der beiden Holztürme am Ameisenkopf. Skizzenbuch E. Anthes
(Archiv der Römisch-Germanischen Kommission)
WP 4/18
Karte mit Streckenverlauf des Taunuslimes zwischen WP 4/17 am Ameisenkopf und WP 4/19 am Eichkopf. Rot eingekreist: Lage von WP 4/18
(Archiv der Römisch-Germanischen Kommission)
WP 4/19* Kastell Eichkopf
Grundrisszeichnung des Kastells Eichkopf.
Skizzenbuch E. Anthes
(Archiv der Römisch-Germanischen Kommission)
Credits & Danksagungen
Credits & Danksagungen
Materialien von
- Archiv der Römisch-Germanischen Kommission
- Nachlass Eduard Anthes (Annette Eckhard-Anthes)
- Fotos und Texte: Thomas Becker, Clemens Brünenberg, Franziska Lang
- Jane Kreiser, Matthias Muno
- Verein von Altertumsfreunden im Regierungsbezirk Darmstadt e.V. (Kontakt: verein@altertumsfreunde-darmstadt.de)
Links: